«Das Spannende ist, dass ich von A bis Z die Fäden in der Hand habe»

Was macht eigentlich ein Redaktor oder eine Redakorin beim «Kassensturz»? Im Rahmen der SRG.D-Themenwoche haben wir die «Kassensturz»-Redaktorin Marianne Kägi, die «schon immer mehr über Menschen erfahren» wollte, bei ihrer Arbeit begleitet. Im zweiten Teil erfährst du, was sie an ihrer Arbeit am liebsten mag.

Was gefällt Dir an deiner Arbeit als «Kassensturz»-Redaktorin besonders, was ist das Spannende daran?
Beim «Kassensturz» wird nicht einfach nur Journalismus betrieben, sondern engagierter Journalismus. Ich habe den Eindruck, dass ich hier Dinge verändern und häufig für die Zuschauer etwas bewirken kann. Was mir am meisten gefällt, ist das investigative Arbeiten. Da kann ich vertieft recherchieren und manchmal sogar in andere Länder reisen. Meine Leidenschaft sind grosse Geschichten, wie zum Beispiel das Thema «Gold»**: Woher kommt es? Wie funktioniert das? Welche Bedingungen gibt’s da? Ich kann die riesige Geschichte hinter einem Produkt aufzeigen.

Das Spannende daran ist, dass ich von A bis Z die Fäden in der Hand habe: von der Idee, über die Recherche, den Dreh mit einem erfahrenen Kameramann bis hin zum Schnitt und der Vertonung (bzw. zum Verfassen des OFF-Textes). Ausserdem kann ich mit meiner Arbeit etwas bewirken und verändern.

Gibt es auch Nachteile an deinem Beruf?
Der Nachteil ist genau das, was den Beruf auch ausmacht: Wenn man an einem Projekt dran ist, gibt man alles, man kann sich meist über mehrere Wochen richtig reinknien. Allerdings ist dadurch die Arbeit auch nach Feierabend nicht fertig, man schaltet nie richtig ab. Doch es ist ein toller Prozess und eine Freude, wenn der Film dann fertig ist.

Von Tests über den Vergleich von Produkten bis zu journalistischen Aufdeckungen, die Aufsehen erreicht haben – du bewegst dich in einem sehr vielfältigen Gebiet. Welche Themen reizen dich am meisten?
Im Prinzip alles. Im Moment finde ich die ganze Fleisch-Diskussion sehr interessant, oder auch das Thema Rohstoffe. Also Dinge, die man jeden Tag benutzt, aber wenig Ahnung hat, woher sie kommen.

Marianne Kägi studierte Medien- und Sprachwissenschaften in Basel und besuchte die Ringier-Journalistenschule in Zofingen und Zürich. Sie arbeitet seit 2003 beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) als Redaktorin beim «Kassensturz» und wurde 2012 für den CNN-Journalistenpreis nominiert.

** Anmerkung: Für diesen «Kassensturz»-Beitrag wurde Marianne Kägi im letzten Jahr für den CNN-Journalistenpreis nominiert (Bericht «glanz&gloria») .

Interview: SRG.D/Viviane Aubert
Bild: SRG.D/Jasmin Rippstein

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