Klare Sicht aufs Bundeshaus
Mehrmals im Jahr fährt beim Café Fédéral am Bundesplatz ein Skyworker vor. Ziel des Auslegekran-Manövers ist die Kamera 61, die nur auf diesem Wege erreichbar ist.
Mitarbeiter des Produktionszentrums Bundeshaus, im konkreten Fall Martin Hasler, reinigen mehrmals pro Jahr die Optik der Kamera 61 des Produktionszentrums Bundeshaus, die die landesweit bekannten Bilder des Bundeshauses als Schnittbilder in Nachrichtenbeiträgen, Livesendungen oder als Hintergrund für die Kommentare der Bundeshauskorrespondenten liefert. Auch der bevorstehende Ersatz der SD-Kamera durch eine HD-Kamera und weitere Wartungsarbeiten erfolgen auf diesem Wege und erfordern nebst technischem Verständnis auch eine Portion Schwindelfreiheit.
Warum erscheint Kuppel schief?
Übrigens, gut zu wissen: Aufgrund optisch-physikalischer Gesetzmässigkeiten erscheint die Kuppel des Bundeshauses am TV-Bildschirm schiefer, als man es aus eigener Betrachtung und anderer Perspektive gewohnt ist. Die Erklärung ist einfach: Damit das Bundeshaus, der davorliegende Platz und die National- oder Kantonalbank als Ensemble gezeigt werden können, wird eine Weitwinkeloptik benutzt. Der Zuschauer erhält so einen lebendigen Eindruck der aktuellen Situation und der Aktivitäten auf dem Bundesplatz. Diese Weitwinkeleinstellung führt aber auch dazu, dass sämtliche Objekte ausserhalb des Zentrums stärker mit verzerrten Fluchtlinien abgebildet werden, als dies bei Aufnahmen mit einer Normal-Optik der Fall wäre.
Effekt zur Umstellung des TV-Formats verstärkt
Der Effekt der «Schieflage» wird seit der Umstellung des TV-Bildformates von 4:3 auf 16:9 verstärkt. Im Rahmen der Möglichkeiten wurde am authentischen Live-Bild mittels digitalen Video-Effekt-Generatoren eine Korrektur der optischen Verzerrung vorgenommen. Die Verzerrung kann dadurch allerdings nicht vollständig beseitigt werden.
Zum Produktionszentrum Bundeshaus
Text: SRG SSR/Michael Schwab
Bild oben: Martin Hasler putzt die Linse der Kamera über dem Bundesplatz. (Bilder: zVg.)
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