SRF Virus – huere geil!

Das ist eine «Gossensprache» die da beim Radio SRF Virus gesprochen wird. Kein Scherz. So eingetroffen, als Beschwerde, beim Ombudsmann der SRG. Auch ein junger bzw. jugendlicher Sender sollte eine gewisse zivilisierte Sprache vermitteln, findet der 50-Jährige. Äh-hä.

Täglich müsse er, der Hörer, sich von Kraftausdrücken und Fäkalwörtern berieseln lassen. Ist dem wirklich so? Überhaupt nicht, findet Christoph Aebersold, publizistischer Leiter von Radio SRF Virus. Dass sich die eingangs erwähnten, speziellen Wörter auf seinem Sender häufen würden, da sieht er keine Gefahr.

Ob man will oder nicht – Zielpublikum von SRF Virus sind junge Erwachsene und die wollen angesprochen werden. Der Sender pflegt gemäss Aebersold bewusst eine umgangssprachliche, junge Ausdrucksweise. Die Moderatorinnen und Moderatoren sollen authentisch sein und mit dem Publikum auf einer Art Augenhöhe kommunizieren. «Geil» – Fäkalwort – stört. Doch gehört dieses nicht seit Jahren zur Umgangssprache, die die Jungen pflegen, fragt Aebersold. «Huere» – Kraftwort – stört. Hier reden wir allerdings von einem Adjektiv, das in der Schweiz je nach Dialekt und Kontext doch zum üblichen umgangssprachlichen Ton gehört. Doch - und so gibt auch Aebersold zu, ist man sich intern schon nicht immer einig, wann man denn jetzt «huere» unbedingt braucht oder wann es auch einfach mal weggelassen werden könnte

Irgendwo hat's Grenzen

In den internen Moderations-Coachings werde oftmals mit den Programmschaffenden darüber diskutiert, welche Sprache und Ausdrucksweise denn jetzt passend ist oder nicht. Logisch. «Richtig» angesprochen werden, das soll das Publikum und darüber wird sich auch genug oft der Kopf zerbrochen. Doch einen Index mit verbotenen Wörter gibt es nicht. Würde eigentlich heissen, dass Andi Rohrer und Co. frischfröhlich drauflos reden können, wie ihnen halt der Schnabel so gewachsen ist? Weit gefehlt. Erlaubt sei nicht alles, meint Aebersold. «Wir schreiten ein, wenn der Eindruck entsteht, jemand setze sich bewusst über unsere Grundsätze hinweg.»

Quintessenz: «Gossensprache» auf SRF Virus? Wir glauben davon sind sie noch weit weit entfernt und das bisschen «huere» finden wir eben schon noch «geil».

Die Ombudsstelle konnte nicht auf die Beanstandung des Zuhörers eingehen, da diese die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Behandlung nicht erfüllt.

Text: SRG
Bild: SRF

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