«Öpis mit Medie»: Interaction Designer – Den User im Zentrum

Im Online-Zeitalter entstehen immer mehr Berufe, die sich ganz gezielt mit der faszinierenden Verbindung von Mensch und Maschine befassen. So auch der Beruf Interaction Designer. Was einen Interaction Designer bei SRF im Berufsalltag beschäftigt und was man mitbringen muss, um selber einer zu werden, haben zwei Interaction Designer am «Öpis mit Medie» verraten.

Interaction was? Das haben sich wahrscheinlich einige gedacht, als sie zum ersten Mal vom Beruf Interaction Designer gehört haben. Aber bei uns haben sich rund 20 Begeisterte gemeldet, die bereits wussten, dass Interaction Designer ein Traumberuf ist. Über Interaction Design-Studenten bis hin zu Informatik-Lehrlingen waren die verschiedensten Interessierten vertreten. Wieso? «Der Beruf ist vielseitig, abwechslungsreich und immer am Puls der Zeit», erklärte Martin von Siebenthal, Interaction Designer bei SRF. Er und Graziella Luggen, Art Direktorin Interaction Design bei SRF, führten an diesem «Öpis mit Medie» durch den Morgen. Doch was macht denn ein Interaction Designer bei SRF? «Als Interaction Designer ist man zuständig für die Gestaltung aller Online Produkte. Dies beinhaltet unterschiedlichste Webseiten, Apps für verschiedene Geräte und Smartwatches», erklärte Graziella.

Nie den Benutzer vergessen

Schnell wurde klar, was das Bedeutendste im Kopf eines Interaction Designers sein muss: Der Benutzer. «Ein User möchte ein bestimmtes Ziel möglichst effizient, effektiv und mit grösster Zufriedenheit erreichen.» Ein Interaction Designer ist also dafür verantwortlich, das Erlebnis an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine möglichst zufriedenstellend zu gestalten. Dafür sei Empathie wichtig, erklärte Graziella: «Ein Interaction Designer muss fähig sein, sich in die Lage des Nutzers zu versetzen», sagte sie weiter. Klingt ja irgendwie sehr psychologisch. Muss man denn Psychologie studieren um Interaction Designerin zu werden? «Gewisse Kenntnisse in Psychologie sind bestimmt von Nutzen. Aber die kann man sich auch über Bücher und Blogs aneignen», antwortete Graziella. Aber jeder der denkt, er müsse jetzt unbedingt Interaction Design studieren, liegt auch falsch: «Viel wichtiger als ein konkreter Abschluss sind hervorragende gestalterische Kenntnisse und eine grosse Leidenschaft für diesen spezifischen Bereich.»

Routine? Gibt es nicht

«Nachdem man ins Büro kommt, wird zuerst mal Kaffee gemacht», sagte Martin und hatte damit die ersten Lacher auf seiner Seite. «Ab dann hört der typische Arbeitsalltag auf. Je nachdem in welcher Phase wir uns gerade befinden, sieht der Tag unterschiedlich aus.» Mit Phasen meint er die Analyse-, Ideen-, Konzept- und Designphase, welche ein jedes Projekt durchläuft. «In der Analysephase geht es darum, sich ein Bild über das Produkt und dessen Umfeld zu machen. Du saugst dich wie ein Schwamm mit Informationen voll und während der Ideenphase sprudelt dann alles aus dir raus», sagte Martin. Die Ideen werden anschliessend konkretisiert und in der Designphase wird das Ganze gestaltet. Dabei bleibt stets der Benutzer im Zentrum: «Man darf nicht einfach etwas ins Blaue entwickeln, sondern man muss immer wieder mit dem Benutzer testen.»

Nach den Vorträgen von Graziella und Martin konnten die Apps und Webseiten von SRF auf den unterschiedlichen Geräten ausprobiert werden. Dafür hatten die Beiden eine Sammlung von Tablets, Handys und Uhren mitgebracht. Sogar eine Apple-Watch stand zur Verfügung. Während die Apps getestet und die Apple-Watch mit grosser Neugierde in Augenschein genommen wurde, beantworteten Graziella und Martin die letzten Fragen. Und es schien, als hätten einige Teilnehmer nach diesem «Öpis mit Medie» das Leutschenbach als zukünftige Interaction Designer wieder verlassen.

Das Video «Öpis mit Medie: Was macht ein Interaction Designer?», bei dem wir Martin von Siebenthal über die Schulter geschaut haben, findest du hier:

Zum Video

Mit «Öpis mit Medie» hat SRG Insider 2013 eine Veranstaltungsreihe lanciert, bei welcher in regelmässigen Abständen die vielseitigen Berufe von SRF vorgestellt werden. Die Veranstaltungen richten sich sowohl an junge Leute, die in den vorgestellten Berufen Fuss fassen möchten, aber auch an diejenigen, die grundsätzlich medieninteressiert sind. Die vergangenen Veranstaltungen hatten die Berufe Musikredaktor/in, Videojournalist/in, Fernsehregisseur/in, Sportkommentator/in, Multimediajournalist/in, Bundeshausredaktor/in,
Interaction Designer, Radiomoderator/in, Inlandkorrespondent/in und Gameredaktor/in zum Thema. Die nächste Veranstaltung ist im Herbst 2016 geplant. Infos dazu findest du zu gegebener Zeit auf srginsider.ch.

Text: Cinja Köhler
Bilder: Thomas Züger

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