Berufsprofil: Meteorologe/in
Stressresistent, belastbar sowie fachlich und medial geeignet, das muss ein Meteorologe sein. Wieso die Berufserfahrung für Jung-Meteorologen zwingend ist und warum man gleichzeitig Teamplayer wie auch Einzelkämpfer sein muss, erklärt Thomas Bucheli, Redaktionsleiter SRF Meteo, im Interview.
Was macht man als Meteorologe?
Man erstellt lokale, regionale und landesweite Wetterprognosen und stellt die Daten & Produkte für die verschiedenen Kunden und nach deren spezifischen Vorgaben bereit. Zusätzlich gehören fachliche Recherchen für meteorologische und klimatologische Einordnungen, Vergleiche und Statistiken dazu.
Als Meteorologe bei SRF muss man zusätzlich auch vor der Kamera oder am Mikrofon seine Erkenntnisse präsentieren. Welche zusätzlichen Aufgaben bringt das mit sich?
Die Erkenntnisse müssen medien- und auftragsgerecht für jeden einzelnen Vektor und für jede einzelne Wetter-Sendung und -Zuschaltung umgesetzt werden. Dies beinhaltet die Erstellung von Grafiken, die schriftliche Bereitstellung von Texten und die Live-Moderation im Radio und im TV.
Wie kann man den Beruf Meteorologen erlernen?
Meteorologen rekrutieren sich nahezu ausschliesslich aus Studienabgängern der naturwissenschaftlichen Fakultäten mit Spezialisierung in Meteorologie, Klimatologie und Atmosphärenphysik. Die praxisbezogene meteorologische Ausbildung wird in der Schweiz lediglich von rund fünf professionellen Wetterbüros* angeboten. Diese dauert meist noch ein Jahr. Erst dann sind die Jung-Meteorologen wirklich «fit» für den selbst- und eigenständigen Schicht-Einsatz.
Wie hoch ist die Nachfrage nach Meteorologen?
Direkt nach der Hochschule ist das Angebot an Arbeitsplätzen eher gering. Jedoch erhöht es sich mit zunehmender praktischer Berufserfahrung stark. Allerdings ist auch die Nachfrage eher gering. Es gibt jedoch insgesamt wenig ausgebildete und nach Stellen suchende Meteorologen auf dem Markt.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?
Teamfähigkeit ist eine zwingende Voraussetzung für einen Meteorologen. Auch wenn man im Schichtdienst manchmal ein «Einzelkämpfer» sein muss, ist gerade bei «schwerem» Wetter die Teamarbeit unumgänglich. Zusätzlich ist es wichtig sehr belastbar zu sein. Durch den unregelmässigen Schichtdienst ist die physische Belastung überdurchschnittlich hoch. Jede Schicht ist auf möglichst hohe Produktivität ausgelegt, weitere Aufgaben und Einsätze müssen also geleistet werden ohne dass sie im Schicht-Zeitplan einkalkuliert sind.
* Hierbei handelt es sich um: SRF Meteo, MeteoSchweiz (Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie), Meteotest, MeteoNews und die MeteoGroup
Was der Beruf Meteorologe beinhaltet und wieso das Risiko etwas falsch zu machen den Kick ausmacht, erfährst du hier:
Berufsprofil in Kürze: Meteorologe
Ausbildung: Ein Hochschulabschluss mit Spezialisierung in Meteorologie, Klimatologie u.ä. ist zwingend. Anschliessende praxisbezogene Ausbildung wird in der Schweiz ausschliesslich von rund fünf professionellen Wetterbüros angeboten.
Voraussetzungen:
- Berufserfahrung
- Teamfähigkeit
- Hohe Belastbarkeit
- Fachliche und mediale Eignung
- Stressresistenz
Tätigkeiten: Erstellung von lokalen, regionalen und landesweiten Wetterprognosen. Entwicklung von neuen Tools und Produkten sowohl für SRF als auch für den externen Markt. Zusätzliches Anfertigen von Grafiken, die schriftliche Bereitstellung von Texten und die Live-Moderation im Radio und im TV.
Anstellungsverhältnis: Festangestellt in einem der fünf professionellen Wetterbüros.
Arbeitsbedingungen: Wochenendarbeit in einem Schicht-Zeitplan, 365 Tage im Jahr.
Interview: Cinja Köhler
Bild: Cinja Köhler
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