«Was macht eigentlich...» ein/e Meteorolog/in?
Wir alle sind vom Wetter betroffen. Also möchten wir wissen, was uns tagtäglich erwartet. Zuständig für diese Prognosen sind die Meteorologen. Sie warnen uns vor Starkregen, vor Blitz und Donnerwetter. Aber was machen SRF-Meteorologen eigentlich genau? Und wie kommt man zu diesem Job? Thomas Bucheli, Redaktionsleiter SRF Meteo, hat uns das Wichtigste verraten.
Die Hauptaufgabe eines Meteorologen ist naheliegend: «In erster Linie machen wir Wetterprognosen», sagt Thomas Bucheli. «Unser Ziel ist es, für die nächsten Tage eine möglichst gute Vorhersage zu erstellen.» So einleuchtend dies klingt, so vielschichtig sind die Aufgaben: Erstellung von Grafiken fürs Fernsehen, Moderationen, Wetterberatung für Eventveranstalter und auch Forschung sind nur einige davon.
Praxiserfahrung ist ein Muss
Aber wie wird man eigentlich Meteorologe? «Das Studium der Naturwissenschaften an einer Universität oder Hochschule - wie beispielsweise der ETH – ist zwingend», erklärt Thomas. «Dazu gehört die Spezialisierung in Meteorologie und in Atmosphärenphysik.» Zum «richtigen» Meteorologen wird man aber erst mit Praxiserfahrung. Das macht es ziemlich schwierig, denn der Markt ist relativ klein. «In der Schweiz gibt es fünf Wetterbüros, der Mitarbeiterbedarf ist also entsprechend gering.» Doch neben der fachlichen Kompetenz stellt SRF Meteo noch weitere Ansprüche. «Jeder Meteorologe bei SRF muss auch entweder am Radio und/oder am Fernsehen moderieren. Deshalb brauchen wir Leute, die ihr Wissen mediengerecht aufbereiten und vermitteln können.» Jeder Bewerber wird deshalb auf sein Fachwissen und auf sein Moderationstalent geprüft.
Von 3 bis 22 Uhr im Einsatz
SRF Meteo verlangt aber auch enorme Stressresistenz. «Unser Arbeitsalltag ist komplett durchstrukturiert und bei Unwettern kommen noch viele weitere Aufgaben obendrauf», erklärt Bucheli. Radio-, Teletext-, und Fernsehbeiträge wechseln sich ab mit Interviews, dem Zeichnen von Karten und Überlegungen zu den Sendungen. Daneben gilt es, die Flut an Daten zu verarbeiten, die stetig hereinkommt. Von 3 Uhr morgens bis 22 Uhr abends sind sie für ihre Kunden im Einsatz, nachts im Pikett-Dienst. Fast rund um die Uhr wird beobachtet, getextet, recherchiert, moderiert. So geht es nach einem Interview für Radio Basilisk direkt aufs Meteo-Dach, danach wird Viasuisse mit einer Strassenzustands-Prognose und SRF 3 mit einem Flash bedient. Haben wir einen neuen Hitzerekord? Kurzer Vergleich mit den Archivdaten – und raus mit dieser News über Twitter!
Die hundertprozentig richtige Prognose
Der Job sei sehr abwechslungsreich und bringe einige Herausforderungen mit sich, sagt Bucheli. «Wir müssen unsere Erkenntnisse dem Publikum verständlich rüberbringen. Zusätzlich wollen wir eine gute Geschichte erzählen, damit die Zuschauerinnen und Zuhörer dranbleiben.» Und zu den Herausforderungen im naturwissenschaftlichen Bereich meint Bucheli: «Man hat zwar sehr viele Technologien, die einem bei der Prognose helfen, aber trotzdem besteht ein Interpretationsspielraum. Damit kann ein Meteorologe Qualität generieren.» Natürlich gibt es immer das Risiko, falsch zu liegen. Aber gerade das ist der Kick: «Wenn die Lage nicht klar oder gar widersprüchlich ist – und du trotzdem eine hundertprozentig korrekte Prognose machst, ist das schon ein tolles Gefühl.»
Welche Voraussetzungen man für den Beruf Meteorologe/in mitbringen muss, wie man den Berufseinstieg schafft und wie die Arbeitsbedingungen aussehen, erfährst du hier:
Text: Cinja Köhler
Bild: Cinja Köhler
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