«Diskutieren braucht Kopf, Herz und Bauch»
Wie könnt ihr euren Standpunkt gekonnt vertreten und alle überzeugen? Die SRG Zürich Schaffhausen organisiert am 20. Oktober zusammen mit «Jugend debattiert» einen Debattier-Workshop zum Thema Service public. Warum nicht nur Politiker, sondern auch ihr im Argumentieren stark sein solltet, erklärt David Maurer, Projektleiter «Jugend debattiert», im Interview.
Was hat «Jugend debattiert» mit der SRG gemeinsam?
Bei beiden steht die Kommunikation im Zentrum. Die Akteure müssen sich zudem sehr schnell mit Themen aus der Politik auseinandersetzen und in dem Prozess bestehen können. Etwas, worauf sich die SRG in Zukunft vermehrt konzentrieren muss.
Interessieren sich Junge überhaupt für die SRG?
Wenn sich Jugendliche für den politischen Diskurs interessieren, dann auch für die SRG. Einerseits weil die SRG durch die Abstimmung über das RTVG enorm präsent war und zudem bewegen sich Jugendliche selbst stark in den Medien – sei es TV, Radio oder vor allem Internet. Da ist die SRG stark präsent.
Aber muss man Diskutieren wirklich lernen?
In vielen Ausbildungen kommt der mündliche Teil oftmals zu kurz. Durch den Workshop kannst du innert kürzester Zeit deine Auftrittskompetenz und Überzeugungskraft optimieren.
Sind solche Skills nicht vor allem wichtig, wenn man Politiker werden will?
Nein, du musst ja beispielsweise an einem Bewerbungsgespräch das Gegenüber auch überzeugen können, dass genau du die geeignete Person für ihr Unternehmen bist. Diskutieren durchdringt unseren Alltag – sei dies am Familientisch oder im Geschäft. Überzeugen musst du überall.
Was lernen die Teilnehmer am Workshop?
Zum einen erhältst du die Möglichkeit zu debattieren und bei Debatten zu zuhören. Du nimmst aber auch viel mit für später: Du lernst strukturierter an Diskussionen heranzugehen und dein Auftreten selber besser zu reflektieren.
Wie wird denn richtig debattiert?
Ein gutes und überzeugendes Argument spricht den Kopf, das Herz sowie den Bauch an. Nicht nur die logische Seite ist notwendig, sondern das Bauchgefühl soll mitbestimmen, was richtig ist. Und gleichzeitig entscheiden wir schlussendlich alles mit dem Herzen. Ein Argument zu finden, das beim Gegner oder Gesprächspartner auf allen Ebenen gleich berührt – das ist die grosse Kunst.
Beim Anlass dürfen die Teilnehmer selber die Diskussionsfragen zum Thema Service public bestimmen. Wenn du dir jetzt eine Frage überlegen könntest – wie würde diese lauten?
Ich mag relevante, aber provokative Fragen: «Sollte man um Gebührengelder zu sparen, auf die Übertragung von Champions League-Fussballspielen von Schweizer Fussballteams verzichten?» Beim Fussball und dem Lauberhorn-Rennen schlagen die meisten Schweizer Herzen um einiges höher. Dann wird’s spannend!
Text: Olivia Gähwiler
Foto: Olivia Gähwiler
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