«Leser-Reporter sind oft schneller als die Polizei»

An der zweiten Medien-Beizen-Tour der SRG Luzern wurden die Zentralschweizer Redaktionen von SRF und 20 Minuten besucht. Die Veranstaltung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine schöne Gelegenheit, um mit Lokaljournalistinnen und -journalisten direkt ins Gespräch zu kommen.

Warum nicht das Feierabendbier mit einem spannenden Blick hinter die Kulissen zweier Lokalmedien und etwas Networking verbinden? Vergangenen Donnerstag war dies auf Initiative der SRG Luzern rund 15 Interessierten möglich.

Live auf Sendung

Im «Regi» Zentralschweiz empfangen Lisa Jörg und Stefan Eiholzer die Gruppe. Die Redaktionsassistentin und der Redaktionsleiter erklären, wie der Standort als Teil des nationalen Unternehmens SRF funktioniert und wer alles an den Sendungen beteiligt und mitverantwortlich ist. «Für die ersten Kurznachrichten um 6.30 Uhr fängt ein/e Redaktor/in bereits um vier Uhr früh hier an», erzählt Jörg. Auch werde inzwischen nicht mehr «nur» Radio gemacht, denn das Aufbereiten der Beiträge für die Website von SRF sei genauso Teil der journalistischen Arbeit geworden.

Kurz vor 17.30 Uhr quetschen sich alle Teilnehmenden ins schalldichte Radiostudio, um das halbstündige Regionaljournal auf Radio SRF 1 aus Sicht des Technikers mitzuverfolgen, der die Sendung «fährt». «Fahren», das heisst: Die Mikrophone der Sprecher ein- und ausschalten, Beiträge einspielen, die Sendedauer im Auge behalten und kontrollieren, ob mit dem Live-Signal nach Zürich alles in Ordnung ist. Vor und nach der Sendung werden Fragen gestellt – so zum Beispiel: Was zu tun ist, wenn das Sendesignal plötzlich unterbrochen würde? «Immer eine Notfall-CD parat haben», so der Techniker wohlwissend.

Leser ist «Mitglied» der Redaktion

Damit die Beizentour auch ihren Namen verdient, schnappen sich die Teilnehmenden im Anschluss (okay, ein paar schon vorher) ein Bier auf den Weg zur nächsten Station, der Redaktion Luzern von 20 Minuten. Martin Messmer leitet das fünfköpfige Team und gibt mit seinen beiden anwesenden Kolleginnen und Kollegen Auskunft, wie 20 Minuten entsteht – und zwar nicht nur die Zeitung: «Früher haben wir eine Zeitung gemacht und dann die Beiträge online gestellt. Heute ist es umgekehrt: Wir produzieren fürs Web, tags darauf erscheint davon ein Best of in der Printausgabe», so Messmer. Dabei sei der Leser-Reporter zu einem «Mitglied» der Redaktion geworden: «Nicht selten kriegen wir Fotos von Unfällen, erkundigen uns bei der Polizei, was los sei, und diese weiss noch nicht mal, dass etwas passiert ist», meint der Journalist mit 15-jähriger Berufserfahrung schmunzelnd.

Und was macht die SRG Luzern eigentlich sonst?

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Text: Mario Stübi
Fotos: Olivier Dolder

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