«Eigentlich müsste ich Ihnen ja danken, aber ...»

In seiner TV-Kritik «Ein No-Go bei ‹Glanz & Gloria›» hat sich René Hildbrand über den Auftritt von Bettina Bestgen als Gastmoderatorin bei «Glanz und Gloria» empört. Es waren nicht nur ihr fehlendes Talent («Wie eine kichernde Sek-Schülerin ...») sondern auch ihre Tattoos, die ihn besonders störten. Der Basler Stand-Up Comedian Joël von Mutzenbecher wird im gleichen Text als «optimale Wahl für die TV-Unterhaltung» gelobt. Trotzdem – Joël will hierzu noch was loswerden.

«Eigentlich müsste ich Ihnen ja danken – jedoch habe ich mich selten so wenig über ein Kompliment gefreut wie in diesem Falle, Herr Hildbrand. Nicht nur, weil Ihre Weltanschauung irgendwo im Zeitalter der Beatles-Trennung stehen geblieben ist, sondern vor allem weil Sie mit solchen Kommentaren jungen, kreativen Menschen Freude an ihrer Arbeit nehmen können.

Ihre ‹Kritik› ist diskriminierend, geht gezielt gegen Äusserlichkeiten und ist ausserdem überhaupt nicht fundiert. ZDF-Journalistin und -Moderatorin Dunja Hayali ist zum Beispiel ebenfalls ‹grossflächig› tätowiert und hat dies unter anderem schon beim Bundes(!)presse(!)ball(!) gezeigt.

Bettina Bestgen hat meiner Meinung nach einen wunderbaren Job gemacht und sollte immer wieder ‹an einen Bundesrat rangelassen› werden. Ob, wo und wie sie tätowiert ist oder nicht, sollte genau so unwichtig sein wie beispielsweise Hautfarbe, Herkunft oder Geschlecht.

Deshalb: Eigentlich müsste ich Ihnen ja danken. Aber wenn ich den Rest des Kommentars lese, kann ich das nicht tun.

Herzlich, Joël von Mutzenbecher (dreifach tätowiert mit Hang zu einer Sammelleidenschaft).»

Der Beitrag Joël von Mutzenbecher ist ursprünglich als Kommentar unter der genannten TV-Kritik auf persoenlich.com erschienen.

Bild: Bettina Bestgen/Joël von Mutzenbecher*: SRF/Oscar Alessio,
Collage: nm

*Für alle die, sich jetzt fragen: Nein, das sind nicht Joëls richtige Tattoos. Nein.

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