«Kurz erklärt»: Wie funktioniert eine Radio-Aussenproduktion?
Eine Woche lang waren SRF 1-Moderator Reto Scherrer und seine Teamgspändli für die Radiosendung «Querfeldeins» mit dem E-Bike unterwegs. Aber wie funktioniert eigentlich so eine Aussenproduktion? Und wie kommt das Radio-Signal ins Studio? Wir waren gwundrig und haben uns das vom «Querfeldeins»-Team erklären lassen.
Wenn Moderator Reto Scherrer mit «Querfeldeins» unterwegs ist, entspricht er ziemlich genau unserer Vorstellung des «rasenden Reporters». Mit seinem E-Bike radelt er während einer Woche quer durch die Schweiz und führt von überall Live-Interviews. Seine Route startet im Naturpark Gantrisch BE und zieht sich durch die Kantone Bern, Luzern, Aargau und Zürich. Das Ziel seiner Mission: zeigen, dass Reisen auch mit Rücksicht auf die Natur super funktioniert. Ganz im Zeichen von «Mission B», dem SRG-Projekt für mehr Biodiversität.
Ohne Multitasking geht's nicht!
An jeder Station trifft Reto Menschen, führt mit ihnen Interviews und lässt sich spezielle Naturschauplätze erklären. Meistens interviewt er Personen, die sonst nicht am Mikrofon zu hören sind. Er muss sich also blitzschnell auf sie einlassen, ihnen die Nervosität nehmen und gleichzeitig wissen, was er selbst am Mikrofon sagen will. Keine leichte Aufgabe!
Aber wie kommt eigentlich das Signal von Retos Mikrofon ans Radio? Viel Gepäck hat er nicht dabei (Platz gibt es auf dem E-Bike ohnehin nicht viel). Er verbindet sein Mikrofon mit dem Smartphone. Darauf ist die SRG Reporter-App installiert. Wenn der Empfang gut genug ist (4G), sendet die App das Signal direkt ins Studio.
Ist das Signal schwach, hat die Crew zur Not einen Viprinet-Koffer dabei. Dieser generiert ein eigenes WLAN und saugt von allen Sendern (also allen Smartphones) die Signale ein und leitet diese ins Studio weiter. Kommt dieser Koffer zum Einsatz, heisst es für alle Anwesenden «Flugmodus einschalten!», damit nur noch das Signal von Retos Smartphone sendet.
Sobald das Interview durch ist, schwingt sich Reto wieder aufs E-Bike und fährt zur nächsten Station. Es herrscht ein ganz schön enger Zeitplan.
Der strenge Zeitplan sorgt für Hektik
Radka Laubacher, die Produzentin von «Querfeldeins», radelt ebenfalls mit dem E-Bike mit. Vor der Sendungswoche hat sie alles genau geplant und ist die Route abgefahren. Nur so kann das Team den Zeitplan einhalten. Radka koordiniert die Zwischenstopps, ist mit allen Interviewpartnern in Kontakt und überprüft, dass Reto genau jene Themen anspricht, die im Vorfeld bestimmt wurden.
Die dritte im E-Bike-Team ist Onlineredaktorin Barbara Kohler. Sie schiesst fleissig Fotos, macht Videos und sammelt Töne ein, damit auch online ständig neue Inhalte zu «Querfeldeins» publiziert werden. Auch sie ist dank der Reporter-App ständig mit dem Studio verbunden und sendet ihr Material auf diesem Kanal.
Reibungslos, ausser am Hintern
Damit auch wirklich nichts schiefgehen kann, fährt dem E-Bike-Team ein Mini-Van voraus. Darin sitzen der Produzent Sirio Flückiger und der Reporter Simon Schaffer. Sirio sorgt für gute Verbindungen, er baut nämlich jeweils den Viprinet-Koffer auf. Simon nimmt Zusatzmaterial auf, Fotos oder Töne, die zur Ergänzung der Sendungen verwendet werden. Im Kofferraum haben sie auch ein Ersatz-E-Bike dabei (man weiss ja nie!).
Glücklicherweise wird es nicht benötigt. Die ganze «Querfeldeins»-Crew kommt am fünften Tag pünktlich und unversehrt am Ziel an. Nur das «Füdli» schmerze schon ein wenig, gibt Reto zu.
Text: SRG Insider/dl
Bild: SRF
Videos: SRG Insider
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