Drama, Baby! Am Filmset der neuen SRF-Serie «Frieden»
Ein im Busch verstecktes Mikrofon, dutzende Kameras, Lichter und eine ganze Horde Crew-Menschen. Spätestens als Max Hubacher an unserer Praktikantin Eva vorbei läuft, weiss sie, dass sie am richtigen Ort angekommen ist: Willkommen auf dem Filmset der neuen TV-Serie «Frieden»!
Begrüsst wird Eva mit den Worten «Hier darfst du nicht durch»! Eine kurze Aufklärung darüber, dass sie für SRG Insider unterwegs ist, und sie darf dann eben doch durch.
Von aufgehängter Wäsche bis zu den alten Schuhen, die vor der Haustüre platziert sind, ist am Set jedes Element durchdacht und mit viel Liebe zum Detail platziert. Wären hier nicht so viele neue Kameras, Stative und Bildschirme zu sehen, könnte man tatsächlich meinen, wieder in den 40er-Jahren angekommen zu sein.
Zurück ins Jahr 1945!
Der zweite Weltkrieg ist vorbei und Europa voller Optimismus. Fabrikantentochter Klara und ihr Bräutigam Johann starten gemeinsam in eine neue Zukunft. Auch Egon, Johanns Bruder, hofft auf einen Neuanfang im zivilen Leben, nachdem er in den vergangenen Jahren seinen Aktivdienst an der Grenze geleistet hat. Alle Zeichen stehen auf Neubeginn, doch der Frieden hält zahlreiche politische und wirtschaftliche Herausforderungen bereit. Klara, Johann und Egon bekommen es mit dem Erbe des Krieges zu tun und suchen auf unterschiedliche Weise einen Weg, die Zukunft zu gestalten.
Das ist der Plot der sechsteiligen TV-Serie und der verspricht ganz schön viel Drama.
Die Geschichte ist so spannend und gleichzeitig frech, brutal und manchmal sogar witzig – eine Serie, die alle berührt.
Max Hubacher, Hauptdarsteller der Serie «Frieden»
So viele Leute!
Insgesamt sorgen rund 60 Crewmitglieder am Filmset dafür, dass alles rund läuft. Zum Vergleich: Für SRG Insider ist Eva alleine unterwegs. Im Gepäck hat sie ein iPhone, ein Stativ und ein Mikrofon – natürlich alles mobil.
Das läuft hier am Set etwas anders: Fünf Stylistinnen bemühen sich nur um das Aussehen der Schauspielenden, mehrere Kameramänner fangen die besten Aufnahmen ein, wobei ein Maschinist nur für die Kamerabewegungen zuständig ist. Weitere drei Tontechniker kümmern sich um die Geräuschkulisse und die Audioaufnahmen der Schauspielenden. Sogar eine Insekten-Expertin ist am Set mit dabei und rein dafür verantwortlich, dass der Marienkäfer zur richtigen Zeit über die richtige Hand krabbelt. Geachtet wird natürlich nicht nur auf den Käfer, sondern zum Beispiel auch darauf, dass die sichtbaren Pflanzen entsprechend angefeuchtet sind, sodass trotz 28° C und praller Sonne an diesem Vormittag die perfekte Morgenstimmung entsteht. Und auf dem Set ist natürlich auch der Regisseur, Michael Schärer, der in diesem ganzen Getümmel den Überblick behält.
So viele Leute arbeiten am Set, um das Beste aus der Serie rauszuholen. Es wird der Hammer!
Max Hubacher, Hauptdarsteller der Serie «Frieden»
Klappe, die erste!
Gerade in Szene: Schauspieler Dimitri Stapfer, der Egon verkörpert und so aussieht, als wäre er betrunken vor der Haustüre eingeschlafen. Eine ältere, sehr verärgerte Dame schüttet Dimitri mehrmals ein Glas Wasser ins Gesicht und verlässt den Schauplatz entsetzt wieder. Natürlich ist das alles inzeniert, denn bei der etwas aufmüpfigen Dame handelt es sich um Schauspielerin Therese Affolter. Dimitri wird indessen von fünf Stylistinnen trockengeföhnt und wieder zurechtgezupft, damit er für den nächsten Anlauf bereit ist. Geföhnt wird nicht nur er, sondern auch die Treppe, auf der er liegt, wir auch die Pflanze an der Wand, die bei der Aktion nass geworden ist. Nach drei Aufnahmen ist die Szene im Kasten. Gedreht wird erst wieder am Nachmittag. Vorher geht es aber für Dimitri und die ganze Crew in die wohlverdiente Mittagspause.
Zurück in die 40er-Jahre verwandelt werden während den Dreharbeiten nicht nur Ennenda im Kanton Glarus, sondern auch Zürich, Fribourg und Bern. Die Dreharbeiten dauern noch bis Ende August 2019.
Obwohl Eva nur einen kleinen Ausschnitt gesehen hat, kann sie es kaum abwarten, die sechsteilige Historienserie «Frieden» nächstes Jahr mit einer Tüte Popcorn vor dem Fernsehen zu geniessen!
Text: Eva Gaudenz
Titelbild: Eva Gaudenz
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Bildergalerie: Eva Gaudenz
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