«Kurz erklärt»: Was ist eigentlich ein Treatment?

Ein Treatment oder ein Exposé sind unabdingbar, wenn du deine Idee für einen Film schriftlich festhalten möchtest. Innerhalb der Stoffentwicklung wird diese Treatmentphase aber oftmals vernachlässigt. Genau darum widmet SRF in Zusammenarbeit mit dem Zurich Film Festival dem Treatment einen eigenen Award. Du fragst dich, was ein Treatment überhaupt beinhaltet? Wir haben uns für dich schlau gemacht!

Eine gute Idee macht noch keinen guten Film!

Bettina Alber, Redaktorin Eigen- und Koproduktionen Fiktion

Bei Bettina Alber von SRF Kultur sind schon zahlreiche Exposés, Treatments und Drehbücher über den Bürotisch gewandert. Unter einem Drehbuch können sich wahrscheinlich die meisten von uns etwas vorstellen. Bevor ein solches Drehbuch aber überhaupt zustande kommt, muss zuerst einmal die Filmidee, beispielsweise bei einer Förderungsanstalt oder Fernsehredaktion, gepitcht werden. Unter anderem, um die Finanzierung zu sichern. Und genau hier kommt das Treatment ins Spiel.

Was ist das eigentlich für 1 Treatment?

Ein Treatment ist eine Art Vorversion eines Drehbuchs. So werden im Treatment bereits alle Personen und deren Beziehungen zueinander charakterisiert, allerdings sind noch keine Dialoge ausgeschrieben. Ziel des Treatments ist es, die Handlung eines Films oder einer Serie zu definieren. Stimmt das Treatment, so kann man beginnen Dialoge zu schreiben und die Geschichte weiter zu entwickeln. Ein gutes Treatment macht «Bock auf mehr».

Treatment vs. Exposé

Das Treatment unterscheidet sich in der Ausführlichkeit vom Exposé. Im Exposé wird der Grundriss der Geschichte umschrieben und die Filmlänge, das Genre sowie der Stil festgelegt. Man soll anhand des Exposés eine Vorstellung davon erhalten, wie die Idee in einem Film umgesetzt werden soll. Im Gegensatz zum Treatment werden die Protagonisten, die im Film zu sehen sein sollen, also noch nicht beschrieben.

Der Treatment Award 2020

Um Nachwuchstalente zu fördern, widmet SRF in Zusammenarbeit mit dem Zurich Film Festival dem Treatment einen eigenen Award. Und obwohl diese Preisverleihung das Wort «Treatment» im Titel trägt, ist für die Teilnahme kein fertiges Treatment, sondern ein Exposé gefordert. Klingt jetzt imfall komplizierter als es ist: Auf maximal 15 Seiten soll deine Geschichte die Neugierde der Jury wecken und dabei die Filmhandlung beschreiben. Dazu gehören auch eine Kurzbiografie sowie eine Synopsis, welche die Handlung ganz kurz zusammenfasst.

«Zwischenwelten»

So lautet das Thema für den 8. Treatment Award. Obwohl dir dieses auf den ersten Blick ziemlich konkret erscheinen mag, sollst du dich davon nicht einschränken lassen. Im Gegenteil: Das Thema darf und soll von dir beliebig interpretiert werden.

Um dich dem Thema anzunähern empfiehlt Bettina Alber zunächst ein Brainstorming. Was kommt dir ganz spontan in den Sinn, wenn du an «Zwischenwelten» denkst?

In einem zweiten Schritt gilt es dann abzuwägen, welche Idee die beste Geschichte erzählt. Beim Genre bist du dabei völlig frei – es ist auch ein Animationsfilm möglich. Bevorzugt werden aber Geschichten, die in der Schweiz spielen und aus unserer Lebensrealität stammen.

Diese Themendefinition soll Qualität schaffen und der Jury dazu dienen, die eingereichten Exposés miteinander zu vergleichen.

Die Spreu trennt sich relativ schnell vom Weizen.

Bettina Alber, Redaktorin Eigen- und Koproduktionen Fiktion

Bettina empfiehlt, etwas Neues zu schreiben. Als alter Hase im Business erkennt sie es sofort, wenn eine alte Idee wieder herausgeholt und versucht wird, diese dem Thema anzupassen. Also, don't do it! Schnapp dir lieber einen Kollegen oder eine Kollegin und schreibe mit ihm/ihr zusammen das Exposé – es ist nämlich auch eine Teilnahme zu zweit möglich.

Der Preis ist heiss!

Zu gewinnen gibt es 5'000 Franken auf die Hand und ein Fördergeld im Wert von 25'000 Franken, das mit einem Entwicklungsvertrag mit SRF einhergeht.

In diesem Jahr kommt der Gewinner des ersten Treatment Awards von 2013 übrigens als grösster Schweizer Kinofilm 2020 auf die Leinwand: «Stürm: Bis wir tot sind oder frei» von Dave Tucker. Schauspieler Joel Basman hat sich für diesen Film in den Ausbrecherkönig Walter Stürm verwandelt.

Möchtest du noch mehr zu den Bedingungen des diesjährigen Treatment Awards wissen? Dann mach dich hier schlau!

Text: Eva Gaudenz
Illustration: SRF
Bild: Contrast Film

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