Mitten im Brennpunkt vs. brühheisser Kaffee

Mittendrin statt nur dabei! Diese Redewendung ist wohl passend, wenn man den Job von Pascal Weber beschreibt: Der SRF-Nahost-Korrespondent setzt sich regelmässig grossen Risiken aus, um uns über den Nahen Osten zu informieren. Unsere «Junior Korrespondenten-Korrespondentin» Eva hat sich mit ihm unterhalten und dabei einmal mehr festgestellt, wie bedeutend es ist, täglich mit neutralen Informationen von der ganzen Welt versorgt zu werden!

Die erste App, die ich öffne, wenn ich morgens noch halb verschlafen mein Bett verlasse, ist tatsächlich nicht Instagram oder WhatsApp. Nein, es ist die «SRF News App», die meine ersten Morgenstunden jeweils prägt. Mit einem Kaffee ausgestattet, lese ich, was auf der Welt gerade so los ist. Im Nahen Osten gab es einen Bombenanschlag, in Nordkorea werden wieder Raketentests durchgeführt, in den USA hat Donald Trump wieder irgendetwas Kontroverses getweetet. Ganz selbstverständlich gehe ich davon aus, dass die Informationen, die ich lese, auch wahr sind. Und ganz selbstverständlich lese ich täglich zig Artikel mit Informationen aus der ganzen Welt.

Ganz selbstverständlich – bis ich mich vor Kurzem mit Pascal Weber unterhalten habe. Er ist Nahost-Korrespondent beim Schweizer Fernsehen und hat mit mir über seinen Arbeitsalltag geplaudert.

Damit ein TV-Beitrag für SRF zustande kommt, setzt sich Pascal nämlich nicht einfach an seinen Tisch und haut in die Tasten. Er recherchiert sorgfältig, interviewt Politiker/innen und Militär-Generäle und spricht mit Zivilisten. Und zwar nicht im gemütlichen Büro, sondern unterwegs.

Arbeitskleidung: Schussweste!

Immer wieder hält er sich auch in Kriegs- und Krisengebieten auf. Die Schussweste mit dabei zu haben, oder sie sogar zu tragen, ist in Pascal Webers Arbeitsalltag keine Seltenheit. Was er an seinem Job am meisten mag? Er gelangt an Orte, an die kein Mensch sonst hingehen würde. Diese Orte zu besuchen, und auch sicher wieder wegzukommen, ist allerdings auch die grösste Herausforderung in seinem Alltag.

Als wir das erste Mal unter Beschuss gerieten, waren unsere Schusswesten noch im Kofferraum. Das würde uns heute nicht mehr passieren.

Pascal Weber, SRF-Nahost-Korrespondent

Mit seiner Crew hat es Pascal auch schon an ziemlich gefährliche Orte verschlagen. Er stand in Kairo auf dem Tahir Platz, als Diktator Mubarak gestürzt wurde. Er war in Libyen, als Gaddafi fiel und er war in Syrien, als der Bürgerkrieg ausbrach.

No Risk, no News!

Und wieso das Ganze? Um uns Geschichten zu erzählen und uns über den Konflikt im Nahen Osten auf dem Laufenden zu halten. Dafür begibt sich Pascal immer wieder in ziemlich gefährliche Situationen. So wurde er schon Zeuge von Selbstmord-Attentaten und Granatenexplosionen und geriet auch selbst unter Beschuss.

Es ist schon ziemlich krass: damit ich mich morgens mit meinem Kaffee über die Welt informieren kann, setzen sich Korrespondentinnen und Korrespondenten auf der ganzen Welt grossen Risiken aus. Diese Unterfangen einzugehen, ist aber auch ungemein wichtig, damit wir mit neutralen und vertrauenswürdigen Informationen versorgt werden können. In Ländern, wo Demokratie und Meinungsfreiheit nämlich nicht so grossgeschrieben werden wie in der Schweiz, kann man sich nur schwer vorstellen, was passieren würde, wenn unsere Korrespondent/innen nicht vor Ort wären, um über die Geschehnisse zu berichten.

Danke, liebe Korris!

Ich werde die «SRF News App» weiterhin täglich öffnen und ich werde weiterhin meinen Kaffee morgens mit News ergänzen. Was allerdings nach meinem Gespräch mit Pascal Weber dazu kommt, ist eine noch grössere Wertschätzung für ihn, für alle anderen Auslandkorrespondent/innen und für unser unabhängiges Mediensystem. Ich wurde wieder einmal daran erinnert, wie wichtig es ist, uns ausgiebig und neutral informieren zu können. Wie schön es aber auch ist, dass diese Werte für uns eben doch selbstverständlich sind und dass es halt trotzdem nicht schadet, ab und zu mal wieder ein bizzli dankbar für dieses Privileg zu sein.

In dem Sinne: Danke Pascal Weber, fürs Augen öffnen. Danke an alle Korris, dass ihr meinen Morgenkaffee um einiges spannender macht. Und danke liebe Schweiz, für ein Mediensystem, dem ich blind vertrauen kann!

Titelbild: SRG Insider/Christina Brun
Galerie: SRF/Pascal Mora
Galerie: zVg
Text: Eva Gaudenz

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