Wie war das nochmal mit «Not all heroes wear capes»? Es gibt da einen, der bei all seinen Heldentaten einen feuerroten Umhang trägt. Die Rede ist natürlich von Superman, dem Mann aus Stahl. Im Hörspiel «Supermänner» von Jens Steiner geht es jedoch nicht direkt um den Superhelden himself, sondern viel mehr um dessen Erfinder Jerry Siegel und eine konfliktgeladene Vater-Sohn-Beziehung.

I'm no Superman

Superman ist quasi der Urvater aller Superhelden: Übermenschlich stark, ausgestattet mit zahlreichen Wunderwaffen und dabei aber gutherzig und edel. So kämpft er seit bald 100 Jahren für Gerechtigkeit auf der Welt – ob in millionenfach aufgelegten Comics oder auf der Kinoleinwand. Klar, dass ein normaler Mensch da nicht mithalten kann.

Aber genau das scheint Jerry Siegel, Supermans geistiger Vater (1914-1996), nicht akzeptieren zu wollen. Doch welcher Sohn, welcher Vater besteht schon einen Vergleich mit einem Superhelden? Und: Wie viel Superman steckt eigentlich in Jerry selbst?

Zwischen Utopie und Realität

Im Hörspiel «Supermänner» geht es um den gealterten, kauzigen Comicheld-Erfinder Jerry Siegel (gesprochen von Rolf Becker). Er frönt seinem Rentnerdasein in einer amerikanischen Kleinstadt. Dabei wird Jerry von seinen Jugendträumen, seinem Altersstarrsinn und dem Wirbelsturm seiner Gedankenwelt – zwischen Utopie und Realität – hin- und her gespült. Und bald bringt das sein ganzes Weltbild zum Wanken: Denn für Jerry war Superman nicht einfach eine Geldquelle. Die Geschichte war sein Traum eines besseren Menschen – und er musste mit ansehen, wie man ihm sein «Baby» für ein Taschengeld abschwatzte und seinen Lebensentwurf als Spielfigur vermarktete.

Was als Traumstory begann, entwickelte sich für den Superman-Erfinder bald zu einem Albtraum. Er sollte ihn für den Rest seines Lebens verfolgen.

Hör dir jetzt «Supermänner» an:

Übrigens wurde das Hörspiel «Supermänner» bereits 2014 produziert. Diese Audioproduktion wurde nun aufgrund des Lockdowns auf der Audioplattform von SRF mit über 250 anderen Hörspielen online zugänglich gemacht.

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Text: SRF
Bild: Colourbox.de