Praktiblog #9: Alles andere als analog
Was hat das Team von SRF Digital eigentlich abseits von «Gamen» noch zu bieten? Unser Praktikant Jan hat herausgefunden: Ganz viel! Er hat sich nämlich mit dem Leiter von SRF Digital, Guido Berger, auf einen Schwatz im neuen Büro im Leutschenbach getroffen und mit ihm zusammen das «Digital-Universe» bereist.
«Broad» und «Narrow»
Bizzli wusste ich ja bereits über SRF Digital Bescheid, schliesslich habe ich Digital-Redaktor Guido Berger und einem Comedian mal beim einem «Let’s Play» live im TV zugeschaut und mich vor Lachen weggeschmissen. «Gamen» ist aber längst nicht alles, was das sechsköpfige Redaktionsteam von SRF Digital zu bieten hat. Guido, der Leiter von SRF Digital, unterteilt die Arbeit in «Broadcast» und «Narrowcast». Bei der «Broad»-Variante sind zum Beispiel Einschätzungen zu Fragen rund um die Digitalisierung gefragt: Twitter wurde gehackt – wie schlimm ist das? Was treibt Apple gerade? Wie schlagen sich Schweizer Schulen im Umgang mit iPads? Solche Fragestellungen ordnet das Team von SRF Digital oftmals live im Radio oder TV ein. Sehr häufig entstehen auch geschriebene Online-Artikel. Ganz besonders wichtig ist da, dass sie das für ein Zielpublikum machen, das wenig bis keine Ahnung von der Materie hat – Herr und Frau Schweizer halt... Erklären, erklären, erklären also, um so viele Leute wie möglich ins Boot zu holen. Und auch auf etwas anderes müssen die Digital-Profis beim «Broadcast» achten:
Eine tiefere Flughöhe hat der «Narrowcast»: Hier bedient die Crew von Guido die Kennerinnen und Kenner der Szene. Mittels eigenem Podcast zum Beispiel. Es werden aber auch Games auf YouTube gespielt (Let’s Play), Serien und Filme besprochen und über die neusten News und Trends aus dem «Digital Universe» diskutiert. Speziell für diesen Austausch wurde das Format «Geek-Sofa» entwickelt: Auf einem runden Sofa nehmen einmal pro Woche verschiedene Nasen von SRF Digital Platz (manchmal alleine, manchmal auch mit Gästen) und unterhalten sich über Games und den neusten Geek-Stuff. Gerne auch mit Inputs aus der Community.
Hast du dich gefragt, was ein «Geek» genau ist?
Hast du dich gefragt, was ein «Geek» genau ist?
Wikipedia weiss Bescheid: «Geek» bezeichnet heute allgemein eine Person, die sich durch grosses Interesse an wissenschaftlichen oder fiktionalen Themen auszeichnet, die üblicherweise elektronischer oder fantastischer Natur sind. Seiner Herkunft nach bezog sich der Begriff ursprünglich auf Menschen, die durch absonderliche Taten auffällig waren. Alles klar, oder?!
Home Producing
Als vom Homeoffice geprägter Praktikant (ich bin in meinen vier Wänden schon beim Aufnehmen einer Instastory beinahe gescheitert) drängte sich mir sofort die Frage auf, wie eigentlich die digitalen Pros von zuhause aus Streams produzieren? Dazu meint Guido: «Mittlerweile sind wir an einem Punkt, wo praktisch nur noch Firmen-Equipment verwendet wird». Besonders anfangs Corona musste das Team zuhause mit privaten Mikrofonen, privaten Kameras und eigenen Lichtgeräten improvisieren. Das sagt schon vieles. Das grösste Problem sei heute eigentlich nur noch der Platz, erklärt Guido. Ansonsten kann man sich das Setting als «Studio light»-Variante vorstellen, inklusive Roll-Up-Greenscreen. Die Profis wissen natürlich auch, welche App besonders für den Dateiaustausch geeignet ist, oder mit welcher Gratissoftware sie am einfachsten einen Livestream arrangieren können – Heimvorteil quasi!
Community
Als Guido von der Community zu erzählen beginnt merke ich, wie ihm diese Leute am Herzen liegen: Einerseits erfolgt die Interaktion mit der «Narrow»-Community in den Livestreams, wo die User beispielsweise bei Games mit Kommentaren erklären, wie ein schwieriges Rätsel gelöst werden kann. Andererseits gibt es den persönlichen Austausch: Für die 100. Sendung des «Geek-Sofa» wurde ein grosser Teil der Community nämlich ins Studio eingeladen. Manchmal trifft man sich auch auf Messen wie der «Fantasy Basel» oder ein «Geek» ist in einer Sendung zu Gast – voll easy! Aber warum ist dieses Community-Ding denn so wichtig?
Oh, bevor ich es vergesse: Kann Gudio bei «SRF Digital» eigentlich auf Arbeitszeit gamen?!
Bei SRF Digital arbeiten übrigens im Moment immer noch alle aus dem Homeoffice, deshalb ist das neue Büro auch noch etwas leer. Neues Büro? Right, die Redaktion ist nämlich umgezogen und richtet sich eine eigene Streamingfläche für das «Geek-Sofa» ein. Bis aber alles ready ist, geht es noch eine Weile... Wenn du Up-to-Date bleiben möchtest, abonnierst du SRF Digital am besten auf YouTube und Instagram.
Text: Jan Müller
Bild: SRG Insider
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