On the Road mit RTR: Am Set von «Metta da fein»

Du kennst es bestimmt auch: Wenn du mal so richtig ins Geschehen einer Serie eingetaucht bist, möchtest du am liebsten gleich auch noch einige Hintergründe zur Produktion erfahren. Wie haben sie diese Szene wohl gedreht? Wie ist eigentlich dieses Geräusch entstanden? Genau dazu gibt’s sogenannte Making-Ofs. Unsere Gspändli von RTR haben ein solches Making-Of gedreht und zwar über die erste fiktionale Webserie in Rätoromanisch: «Metta da fein».

Während rund 20 Drehtagen wurde diesen Sommer die RTR-Serie «Metta da fein» in den Bündner Bergen produziert.

Darum geht's bei «Metta da fein»

In einem namenlosen Dorf werden regelmässig Tiere mit abgetrennten Beinen aufgefunden. Dadurch gerät die kleine Gemeinschaft in Aufruhr. Während einige Dorfbewohner einer alten grausamen Sage Glauben schenken, versucht der Dorfpolizist den Fall aufzuklären, ohne Erfolg. Die Morde häufen sich und mit ihnen das Misstrauen der Dorfbewohner. Die Mordserie nimmt ein bitteres Ende, als es beim Dorffest zur Katastrophe kommt.

Da es sich dabei um die erste fiktionale Webserie der SRG in Rätoromanisch handelt, waren wir genauso gwundrig wie unsere RTR-Gspändli, wie das am Set so abläuft. Wir haben uns dem Making-Of-Team deshalb einen Tag lang an die Fersen geheftet. Journalist Livio, Kameramann Dominik und Tontechniker Jürg haben dabei Impressionen von zwei Hauptakteuren beim Dreh eingefangen und mit ihnen ein Interview geführt. Was an den weiteren Tagen noch alles geplant war, weiss der Verantwortliche für das Making-Of bei RTR, Livio Chistell:

Hühner und Traktoren

Dass extra ein Tonspezialist für ein Making-Of mitreist, ist ungewöhnlich, aber nötig: Denn die wirklich authentischen «Behind the Scenes»-Situationen entstehen spontan auf dem Set. Als Kameramann dann auch noch zusätzlich den Ton optimal einfangen zu können, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. «Tönler» Jürg erklärt dann auch, dass es selbst in einem abgelegenen Bergdorf wie Vrin verschiedene Dinge hat, die den Ton stören können: Gackernde Hühner, das Postauto oder ein vorbeifahrender Traktor. Dank jahrelanger Erfahrung als freischaffender Tonspezialist weiss er aber genau, ab wann ein Geräusch den eigentlichen Ton übertönt und somit unbrauchbar macht. «Metta da fein» verfügt über ein relativ kleines Set, ohne grossen Schnickschnack. Gesprochen wird nicht nur in der Serie Romanisch, auch die Schauspielenden und ein Grossteil der Crew unterhält sich hinter den Kulissen in der vierten Landessprache. Apropos «Crew», etwas ist Livio beim Dreh des Making-Ofs ganz besonders wichtig:

Public Viewing im idyllischen Bergdorf

So kommt es dann auch, dass sich das RTR-Team am Vormittag etwas im Hintergrund halten muss, um Cast und Crew nicht vom eigentlichen Dreh abzulenken. Planen kann man also nur bis zu einem gewissen Punkt, ab da ist Flexibilität und Improvisationstalent gefragt. Livio, Dominik und Jürg machen sich deshalb auf, Impressionen von Vrin (umgangssprachlich «Beauty-Shots» genannt) und Stimmen von den Einheimischen einzufangen: Ein «Must have» für das Making-Of! Einzelne Personen haben für den Dreh zum Beispiel ihr Haus zur Verfügung gestellt. Am Strassenrand sind ausserdem immer wieder Menschen anzutreffen, die die Szenerie interessiert beobachten. Manche stellen sogar Kuchen und Tee als Stärkung für die Crew bereit. Die Leute kennen Livio als Moderator der Romanischen Tagesschau. Dies ermöglicht es ihm auf eine relativ lockere Art, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Auf den Zahn gefühlt

Am Nachmittag stehen zwei Interviews mit Schauspielern auf dem Programm. Livio quetscht sie über ihre Rolle aus, will von ihnen wissen, wie es sich anfühlt, Teil der ersten romanischen fiktionalen Webserie zu sein. Ein weiterer spannender Aspekt: Viele Mitglieder des Casts haben ausschliesslich Theatererfahrung. Klar thematisiert das Livio auch mit gezielten Fragen. Die passenden Interview-Locations suchen Kameramann Dominik und Livio ad hoc. Der Hintergrund sollte optimalerweise nicht zu nervös wirken – also keine unruhigen Muster oder bewegende Dinge – aber dennoch auch etwas «Bergdorf-Atmosphäre» versprühen. Während Jürg bei einem Interview nicht so viel zu tun hat, gibt Dominik Vollgas: Er nimmt verschiedene Einstellungen auf und unterbricht das Interview, sobald sich die Lichtverhältnisse zu sehr verändern – relativ oft bei der mystischen Wolkenstimmung in Vrin an diesem Tag!

Grazia fitg!

Auch Impressionen vom Set selbst können die drei etwas später auch noch unter Dach und Fach bringen. Am Ende des Tages haben sie also alles im Kasten und sind mit ihrer Ausbeute zufrieden. «Mit der Geschichte gehen», agil bleiben – das gehört bei ihrem Job einfach mit dazu! Livio lässt sich die Freude an diesem Projekt jedenfalls deutlich anmerken:

Das fixfertige Making-Of gibt's übrigens Ende Jahr bei unseren Gspändli von RTR zu sehen – stay tuned!

Text: Jan Müller
Bild: SRG Insider

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