«Einstein»: Die Macht der Geschlechterrollen
Weshalb sind wir eigentlich noch immer nicht so weit, dass Gleichstellung funktioniert und Realität ist? Warum werden Mädchen und Jungen schon früh in rosa und hellblau eingeteilt? Weshalb sind die meisten Studien in der Forschung auf Männer ausgerichtet und was bedeutet das für die Frauen? Unsere Gspändli von «Einstein» haben gängige Geschlechterrollen überprüft und zeigen ihre gravierenden Folgen.
Mädchen spielen mit Barbies und Ponys – Jungs hingegen mit Lastwagen und Autos. Schon früh lernen die Kiddies, sich geschlechtertypisch zu verhalten. Aber wie zeitgemäss sind solche Geschlechterrollen und wie stark schränken sie Kinder in ihren Entfaltungsmöglichkeiten ein? «Einstein»-Moderatorin Kathrin Hönegger besucht einen Kindergarten und versucht, solche Rollenbilder aufzubrechen. Sie zeigt den Kindern, dass Boys und Girls imfall gar nicht so unterschiedlich sind.
Byebye Denkmuster!?
Sich solchen Denkmustern zu entziehen, ist für die Kids gar nicht so einfach. Denn die Regale in Spielwarenläden sind oft klar unterteilt: in blau und rosa. Für die Industrie ist das ein gutes Business – lassen sich Spielsachen so meist besser verkaufen. Unterschiedlich sind aber nicht nur die Farben, sondern auch die Botschaften. Mädchen sollen hübsch sein und sich um andere kümmern, während Buben mutig Räuber einfangen oder Drachen besiegen sollen.
Der männliche Dummy
Geschlechterstereotype Denkmuster finden sich auch in der Wissenschaft. Dort ist das Männliche die Norm, denn geforscht wird oft nur am Mann. In Crash-Tests etwa werden praktisch ausschliesslich männliche Dummies eingesetzt. Mit Folgen: Frauen haben ein höheres Risiko in einem Autounfall zu sterben oder sich schwer zu verletzen, auch weil Auto-Sicherheitssysteme auf den Durchschnittsmann ausgerichtet sind. Gender Data Gap, ahoi! Nun wollen Forschende die Crash-Tests in die virtuelle Welt verlagern, um so auch Daten für Frauen zu erheben und Autos auch für sie sicherer zu machen.
Das Dilemma der Frauen
Wissenschaftliche Daten über Frauen fehlen auch in der Medizin. Ein Herzinfarkt äussert sich bei Frauen anders als bei Männern, nicht mit Brust- sondern oft mit Bauch-, Rückenschmerzen oder Übelkeit. Weil praktisch nur das Männerherz erforscht ist, sterben Frauen häufiger an einem Herzinfarkt. Krass, oder? Gendermedizinerin Catherine Gebhard hat nun Erstaunliches über das Frauenherz herausgefunden.
Schau dir jetzt die ganze «Einstein»-Sendung an:
Wenn du noch weiter ins Thema eintauchen möchtest, dann hör dir unbedingt auch mal den SRF-Podcast «Die Genderfalle» an. Wir haben hier alle Folgen für dich parat.
Text: SRF/SRG Insider
Bild: SRF
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