«Uf Takt»: Der Podcast zu 30 Jahre Mundart-Rap
Inzwischen ist es drei Jahrzehnte her, dass sich ein Musiker in der Schweiz getraut hat, in seiner Muttersprache zu rappen. In den Nullerjahren erlebte Rap «Made in Switzerland» dann einen ziemlich steilen Aufstieg. Die beiden Hip-Hop-Addicts Reena Thelly und Lukie Wyniger nehmen dich im Podcast «Uf Takt» mit auf eine Zeitreise von der Pionierzeit bis an die Spitze der Charts: 16 Köpfe aus der Szene erzählen, warum Rap für sie mehr als ein paar Rhymes ist.
«Uf Takt» ist der Podcast, der Mundart-Rap ein Denkmal baut. Wenn auch du verstehen möchtest, warum hinter Rap viel mehr steckt als ein paar Rhymes, solltest du dir diese ziemlich nicen Hörstücke jetzt auf die Ohren geben!
Teil 1: Black Tiger & E.K.R: Schwiz, dä Rap isch für Di
Die Pioniere über ihre Mütter, ihre Leidenschaft für Graffiti und die ersten Schritte im Mundart-Rap.
1991: Der erste Rap «Murder by Dialect» erobert die Deutschschweiz. Was für wilde Zeiten! Black Tiger erzählt, wie in Basel auf ihn geschossen wurde und E.K.R., wie die Polizei sein Kinderzimmer durchsuchte.
Teil 2: Luana & Zora: The First Ladies of CH Rap
Frauen sind nicht nur von Anfang an dabei, sie rappen die Jungs an die Wand und nehmen kein Blatt vor den Mund.
Oldschool-Queen Luana findet Vorbilder in New York, rappt über gesellschaftliche Missstände und ist Teil des Anti-Drogen-Projekts «Wake Up». Zora kommt dank DJ Bobo zu Hip-Hop, doch irgendwann hat sie genug vom Machogehabe in der Szene.
Teil 3: Greis & Shape: Blütezeit
«Wir machten uns den Weg mit dem Buschmesser frei», sagt Greis über die Zeit, in der Plattenfirmen merken, dass sich mit Mundart-Rap Geld machen lässt.
Der Berner Rapper und Flow-Gott Shape aus dem Baselbiet erhalten Plattendeals. Es sei dreckiges Geld gewesen, sagt Greis. Die beiden erinnern sich an ihre erste Begegnung mit Rap, Schlägereien und wilde Freestyle Battles.
Teil 4: Gimma & Griot: Stall vs. Strasse
Es ist der grösste Beef der Schweizer Rap-History: Der Rapper vom Land und der «50 Cent aus der Schweiz» lieferten sich einen legendären, aber wegweisenden Streit.
Bis heute sind sich Gimma aus dem Bündnerland und Strassenrapper Griot aus Binningen nicht einig, wenn es um Authentizität geht und die Frage: Was ist Rap auf Mundart wert?
Teil 5: Stress & Bligg: Ausverkauf - Rap goes Pop
Vom Untergrund an die Spitze der Charts: Das Treffen mit den Rap-Superstars der Schweiz bei «Uf Takt».
Der in armen Verhältnissen aufgewachsene Stress schaut kritisch auf seine Karriere zurück und hat auch bei Mundart-Rap gemischte Gefühle. Bligg mischt Rap mit Folklore und wird zum Gejagten der Hip-Hop-Polizei.
Teil 6: Steff la Cheffe & Baze: Abgetaucht – Rap in der Krise
Die Beatbox-Königin und der Provokateur über Sinnkrisen und «das Egogewixe im Rap».
In dieser Folge wird es nachdenklich: Baze aus Bern liefert den Soundtrack zur Krise, als Mundart-Rap plötzlich nicht mehr cool ist. Er und Steff la Cheffe beweisen, dass auch in Umbruchphasen Neues gedeiht.
Teil 7: Xen & Mimiks: Die Rettung – Rap goes Trap
Es wird emotional. Xen bricht in Tränen aus, als er erzählt, wie Rap für ihn zum Rettungsanker wurde.
Der Luzerner Mimiks und Xen aus Dietikon setzen neue Massstäbe. Sie formen den klassischen Rap neu. Was gleich bleibt: Die persönlichen Stories. Mimiks und Xen rappen über ihre Herkunft – und zwar fadegrad.
Teil 8: Lo & Leduc & Nemo: Rap macht, was er will
«Ich sehe mich nicht als Rapper», sagt Nemo. Doch mit Mundart-Rap wurde er national bekannt. Was ist aus Rap geworden?
Den Text zu 079 beherrscht jedes Kind. Selbst fast noch ein Kind, erobert Nemo die Charts. Er und das Berner Duo Lo & Leduc befreien sich aus vorgefertigten Korsetts und beenden die Zeitreise durch 30 Jahre Mundart-Rap im Hier und Jetzt.
Text: SRF/SRG Insider
Bild: SRF
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