«DOK»: Hass gegen LGBTQ

Stell dir mal vor: Du wirst angepöbelt, angespuckt oder zusammengeschlagen – weil du deinen Lieblingsmenschen auf offener Strasse geküsst hast. Und das nicht etwa in einem totalitären Staat, sondern in der Schweiz. So brutal es klingt, aber solchen Situationen sind queere Menschen hierzulande immer wieder ausgesetzt. Im Dokumentarfilm «Hass gegen LGBTQ» erzählen dir Queers und ihre Liebsten was diese offensichtliche oder subtile Diskriminierung mit ihnen macht.

In den letzten Jahrzehnten hat sich vieles verändert. Dennoch ist Homofeindlichkeit immer noch weiter verbreitet, als du vielleicht annimmst. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) ergab: Rund zehn Prozent aller Erwachsenen in der Schweiz halten Homosexualität für unmoralisch, fast 30 Prozent lehnten die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren zum Zeitpunkt der Befragung ab. Und diese Homophobie existiert imfall nicht nur in der älteren Generation. Von den jüngeren Erwachsenen, die sich zur Umfrage äusserten, fanden es 23 Prozent ekelhaft, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen.

Von Diskriminierung und Widerstand

Im Film «Hass gegen LGBTQ» geht's um rohe Gewalt sowie die Herabsetzung und innere Not queerer Menschen. Oft bleibt es aber nicht bei verbaler Gewalt.

Lenny identifiziert sich als nonbinär – fühlt sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Vor zwei Jahren wurde Lenny nachts in der Bieler Altstadt verprügelt und ist nun auf einem Ohr taub.

Ich konnte nichts machen, obwohl ich wusste, dass ich mich wehren sollte.

Nicole und Janina sind seit zwölf Jahren ein Paar und entscheiden sich für die Gründung einer Familie. Was folgt: Ein bürokratischer Hürdenlauf, bei welchem die beiden werdenden Mütter diskriminiert werden.

Es hat sich angefühlt, als hätten wir etwas Illegales gemacht.

Pascal ist in einem durch und durch homophoben Umfeld aufgewachsen. Seine Eltern, die als Gastarbeiter:innen in die Schweiz gekommen sind, hatten anfangs noch gedacht, dass das Schwulsein ihres Sohnes eine Krankheit ist.

Ich habe mich unglaublich geschämt, dass ich so bin, wie ich bin.

Jasmin musste ihre grosse Leidenschaft – das Singen auf der Bühne – bei ihrem Coming-Out aufgeben. Denn in ihrer Freikirche gilt: Keine Queers im Rampenlicht.

Die Liebe zu Jesus kann ich nicht einfach aufgeben, weil ich anders lebe, als die Kirche es von mir verlangt.

Liva hat sich früh entschieden, ihre Liebe zu Frauen offen zu leben. Die inzwischen 87-jährige Fotografin stellte sich dem Druck von aussen, musste aber auch die Prägung aus ihrer Kindheit im Urnerland überwinden.

Ich war mein grösster Feind.

Vincenzo hat sich mit 16 Jahren geoutet. Bereits fünf Mal wurde er Opfer brutaler Gewalttaten. Auch Beleidigungen und Hohn kennt er. Vor allem, wenn er im Alltag extrovertiert und bunt auftritt.

Hast du gesehen? Das ist jetzt eben diese Schwuchtel!

Schau dir jetzt den «DOK»-Film «Hass gegen LGBTQ» an:

Text: SRG Insider/SRF
Bild: SRF

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