Real-Life-Facetune: Die Maskenabteilung von tpc

Vom knalligen Rot, über ein bisschen Glitzer, bis hin zum dezenten Rosa: In der tpc Maske sieht es aus wie im Süssigkeitenladen, wo man als Kind schon immer herumstöbern wollte. Aber wusstest du, dass die Visagistinnen und Visagisten noch viel mehr machen, als «Öpis mit Beauty»? Was genau, haben wir uns bei einem Besuch erklären lassen.

Alles ist sorgfältig platziert: Perfekt gekämmte Perücken, Lidschatten in allen erdenklichen Farben und ein bequemer Sessel. Angenehme, dauerhafte 25° prägen den Raum. Hier kann Mann, und auch Frau sich durchaus eine Weile wohlfühlen. In der Maskenabteilung wird aber nicht einfach nur ein bisschen Make-up auftragen und Haare geglättet – der Job einer Visagistin oder eines Visagisten bei tpc umfasst einiges mehr.

Seit bald 30 Jahren ist Markus Koller bereits bei der Maskenabteilung von tpc tätig. Als er damals begonnen hat, bestand das Team aus lediglich sechs Mitgliedern. Heute leitet der Visagist 28 Mitarbeitende – 25 Frauen und drei Männer. Mit dem Wandel des Fernsehens veränderte sich auch die Maskenabteilung von tpc: neue Trends, Technologien und Produkte. Die grösste Herausforderung dabei? Die Zeit.

Früher war die Qualität des TVs schlechter und wir hatten mehr Zeit, um Personen zurecht zu machen. Auf den heutigen HD-Bildschirmen sieht man jede Pore. Der Zeitdruck, um Moderatorinnen und Moderatoren zu stylen, ist enorm gross.

Markus Koller, Leiter tpc Maske

Geschminkt werden übrigens nicht nur ModeratorINNEN. Auch die Makel und Glanzstellen der männlichen Protagonisten werden in der Maske abgedeckt, damit das Gesicht auf dem Bildschirm optimal erscheint.

Moderatorinnen und Moderatoren für ihre TV-Auftritte bildschirmtauglich zu machen, ist aber nur eine von vielen Aufgaben, welche die Visagistinnen und Visagisten der tpc Maske täglich wahrnehmen. Bevor nämlich geschminkt wird, muss zuerst ein Erscheinungsbild kreiert werden. Hierbei wird nichts dem Zufall überlassen. Verschiedene Abteilungen diskutieren mit der tpc Maske über das jeweilige Gesicht und überlegen sich dann einen passenden Look. Ist dieser einmal definiert, halten sich anschliessend alle 28 Mitarbeitende der tpc Maske daran. So schauen zum Beispiel Tagesschau-Moderierende bei jeder Sendung etwa gleich aus. Diese Kontinuität vermittelt nämlich ein Gefühl von Glaubwürdigkeit und Seriosität.

Zufrieden mit sich – von aussen und innen

Bei Unterhaltungsformaten ist die Kontinuität nicht ganz so streng. Allerdings ist es auch hier wichtig, dass jede Person ihrem eigenen Stil treu bleibt. Moderatorinnen und Moderatoren, die öffentlich im Fernsehen auftreten, dürfen also auch nicht einfach so die Haarfarbe wechseln oder plötzlich in einem ganz neuen Look daherkommen. Auf den Kopf abgestimmt sind nämlich auch die Outfits, welche die jeweiligen Moderierenden tragen. Und neben Schminken, Stylen und Looks kreieren, übernehmen alle Visagistinnen und Visagisten noch eine ganz andere, psychologische Aufgabe. Ganz stereotypisch wird in der Maske nämlich gequatscht und getratscht – über grössere und kleinere Probleme, über Alltag, über Liebe, über Sorgen und Freuden.

Dass die Maske auch für die moderierende Person eine weitaus grössere Bedeutung hat, als nur «aufgehübscht» zu werden, kann auch Monika Schoenenberger bestätigen. Für die Tagesschau-Moderatorin ist die Maske eine Art «Ruhe vor dem Sturm». Hier kann sie sich nochmals voll und ganz auf die kommende Sendung konzentrieren, Moderationen verinnerlichen, einen Moment lang durchatmen und dem hektischen Alltag entfliehen. Natürlich haben die Moderierenden auch ein Mitspracherecht, wenn es um ihr Styling geht.

Wenn die moderierende Person die Maske mit einem guten Gefühl verlässt, performt sie vor der Kamera gleich viel selbstbewusster, als wenn sie sich maskiert fühlt. Es ist also sehr wichtig, dass der Look mit den Moderierenden abgestimmt ist.

Markus Koller, Leiter tpc Maske

Am Puls der Zeit

Nur eine Frage bleibt noch offen: Wofür kommen die perfekt gekämmten Perücken zum Einsatz? Etwa 10% des Aufgabenbereichs in der tpc Maske wird für tatsächliche Maskenbildung aufgewendet. Bedeutet: Perücken kreieren, Nasen formen, Schnäuze kämmen. Im Einsatz sieht man diese zum Beispiel bei Sketches oder anderen inszenierten Formaten.

Ja, die Maskenabteilung von tpc weiss Bescheid über aktuelle Trends und Techniken, wandelt sich stets mit der Zeit und übernimmt so eine enorm wichtige Aufgabe, die oft nicht wahrgenommen wird.

Text: SRG Insider/Eva Gaudenz
Bild: SRG Ostschweiz

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