«Nachgefragt»: Wieso beginnen Spielfilme bei SRF nicht (wie sonst überall) um 20.15 Uhr?

Mit dem Ende der «Tagesschau» beginnt bei TV-Sendern die Primetime – die Sendezeit bei der die neusten Spielfilme, beliebtesten Serien und interessantesten Sendungen gezeigt werden. Im deutschen und österreichischen Fernsehen ist die Hauptsendezeit auf 20.15 Uhr angesetzt, bei SRF 1 beginnt die Primetime aber bereits um 20.05 Uhr und auf SRF zwei in der Regel um 20.10 Uhr. Woran liegt das?

Die Primetime ist die Hauptsendezeit im Fernsehen, welche durchschnittlich die höchsten Einschaltquoten generiert. In diesem Zeitfenster zeigen SRF, ORF, ARD und Co. ihre populärsten und spannendsten Sendungen. Während bei den deutschen und österreichischen Sendern das Hauptabendprogramm um 20.15 beginnt, fällt der Startschuss auf SRF 1 schon 10 und auf SRF zwei 5 bis 10 Minuten früher. Doch weshalb starten die Spielfilme auf SRF nicht, wie bei den anderen Sendern im deutschsprachigen Raum, um 20.15 Uhr? SRG Insider hat bei den beiden Programmleitenden von SRF 1 und SRF zwei nachgefragt.

Bewährte Programmstruktur

Das Hauptabendprogramm auf 20.15 Uhr anzusetzen, ist bei SRF kein Thema. Der Sendeplatz der beliebten «Tagesschau» um 19.30 Uhr hat sich längst bei Herr und Frau Schweizer etabliert. «Der Beginn des Hauptabendprogramms um 20.05 Uhr basiert auf einer jahrzehntelangen Gewohnheit unserer Zuschauerinnen und Zuschauer», erklärt die Programmleiterin von SRF 1 und SRF info, Regula Wirz. Zudem wären damit auch die bewährten Sendezeiten des Informationsmagazins «10vor10» um 21.50 Uhr auf SRF 1 betroffen.

Porträt von Regula Wirz
Regula Wirz

Wahlfreiheit für das Publikum

Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer selber sehen den Primetime-Start um 20.05 Uhr auf SRF 1 und um 20.10 Uhr auf SRF zwei als Vorteil. «Publikumsreaktionen zeigen, dass der frühe Start des SRF-Hauptabendprogramms gegenüber der Sender in Deutschland und Österreich sehr geschätzt wird», so Wirz. Man kann nach «Tagesschau» und «Meteo» zuerst ins SRF-Programm reinschauen und sich dann entscheiden, ob man es sich ansehen möchte, ohne auf den anderen Sendern den Programmbeginn zu verpassen.

Dass die Primetime auf SRF zwei montags bis samstags um 20.10 Uhr beginnt, hat einen einfachen Grund: «Der kurze ‹sportflash› um 20 Uhr rundet das Informationsangebot von SRF ab und ermöglicht es auch SRF 1-Zuschauerinnen und Zuschauern, die tagesaktuellen Sportnachrichten zu sehen», sagt Martin Bloch, Programmleiter von SRF zwei. «Danach ist das Publikum frei beim Entscheid, ob es zu SRF 1 zurückkehren will, weiter auf SRF zwei verweilt oder sich für ein anderes Programm entscheidet».

Porträt von Martin Bloch
Martin Bloch

Vor allem Spielfilme und Serien würden immer häufiger zeitunabhängig mit der beliebten Replay-Funktion verschiedener Fernsehanbieter oder auf Play SRF angesehen, erklären Wirz und Bloch weiter. Ab 2019 verzichten alle SRG-Sender freiwillig auf Werbeunterbrechungen bei Spielfilmen in der Primetime zwischen 20 und 2 Uhr.

Text: Elena Tzvetanova / Martin Bloch
Bilder: Symbolbild, Colourbox.de; Portrait Regula Wirz, SRF/Oscar Alessio; Porträt Martin Bloch, zVg

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