Der multikulturellen Schweiz ein Gesicht geben – das hat sich die SRG gross auf die Fahne geschrieben. Das heisst, dass die SRG mit ihrem Angebot die Lebenswirklichkeit aller Menschen und Gruppen in der Schweiz abbildet. Denn in der heutigen globalisierten Gesellschaft spielen Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle. Hast du eigentlich gewusst, dass rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung keinen Schweizer Pass besitzt?

Kulturelle Vielfalt ist bereichernd, mag aber für manche ein regelrechter «Mindblow» sein. Mit ihren Angeboten gibt dir die SRG deshalb Einblicke in verschiedene Traditionen und Lebensweisen von Menschen mit einem Bezug zur Schweiz und trägt damit zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei.

1 Multikulti-Angebot

Wie in jedem Alltag gibt es auch bei der helvetischen Bevölkerung sowohl Sonnen- wie auch Schattenseiten – in ihren Programmen macht die SRG diese gleichermassen zum Thema. Die Integrationsleistung der SRG ist aber nicht auf ein blosses Abbilden der vielfältigen Kulturen in der Schweiz beschränkt. Es wird ein Dialogprozess geführt, an dem alle teilhaben können. Das heisst, dass zum Beispiel Migrantinnen, Migranten und Expats nicht einfach eine passive Rolle in der Berichterstattung spielen, sondern auch zu Wort kommen. Mit dieser Programmgestaltung soll das gegenseitige Kennenlernen gefördert und so das Verständnis füreinander verbessert werden.

Das wird grösstenteils bewusst innerhalb der bestehenden Sendegefässe und nicht in Sonder- oder Spezialsendungen gemacht. Wir haben fünf aktuelle Beispiele herausgepickt – es gibt aber noch zahlreiche weitere SRF-Eigenproduktionen und Newssendungen, welche Migration zum Thema haben:

• «True Talk»: Die Sendereihe bringt Menschen vor die Kamera, die mit Klischees und Vorurteilen zu ihrem Beruf, ihrer Herkunft, Religion oder Überzeugung zu kämpfen haben. Unter anderem haben schon ein «Jugo», ein «Jude», ein «Schwarzer», ein «Flüchtling» oder eine «Kopftuchträgerin» Fragen beantwortet.
• «Kontext»: Die Hintergrundsendung setzt jeden Tag eine Stunde lang einen Akzent gegen die kurzatmige, schnell konsumierte Berichterstattung. Das Thema Migration kommt dabei immer wieder zur Sprache, wie zum Beispiel in den Beiträgen «Die Sri Lanka-Adoptionen», «Vermisst: Flüchtling», «Tschau Svizzera», «Migrationsgesellschaft Italien?», «Schwarze Pionierinnen», «Durch Heirat ausgebürgert», «Minderjährige Migranten» oder «Ich bin viele».
• «SRF Forward»: Die Redaktion bietet zu drängenden Themen unserer Zeit Hintergründe in Form von Webvideos. Zum Beispiel hat sich «SRF Forward» auch schon mit Vorfällen in Asylheimen befasst und erklärt, weshalb sowohl die Asylsuchenden als auch das Betreuungs- und Sicherheitspersonal unter einem enormen Druck stehen.
• «Youngbulanz»: Vier jugendliche Hosts befassen sich auf Instagram jede Woche mit einem anderen Thema, das Jugendliche beschäftigt. Beispielsweise hat sich «Youngbulanz» mit der Community über Rassismus im Alltag unterhalten und darüber aufgeklärt.
• «Sternstunde Religion»: Die Fachredaktion beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und der Religion. Die Dokumentarfilme und Gespräche der «Sternstunde Religion» ordnen ein, schaffen Zusammenhänge und fragen nach. In einer Sendung hat sich Moderatorin Olivia Röllin beispielsweise mit der Autorin der Netflix-Serie «Unorthodox» unterhalten.

Es gibt aber auch monothematische Formate, welche sich ganz spezifisch mit dem Thema Migration auseinandersetzen. Diese vier Sendungen möchten wir dir ebenfalls ans Herz legen:

• «Helvetia»: In der Webserie werden junge Schweizerinnen und Schweizer porträtiert, die sich über Integration, ihre Herkunft und über Vorurteile äussern.
• «Meine fremde Heimat»: Bei diesem Format begleitet SRF Schweizerinnen und Schweizer der zweiten, dritten oder vierten Generation auf Spurensuche ins Land ihrer Vorfahren – ihre fremde Heimat.
• «Hin und weg»: Die Liebe fragt nicht nach dem Pass. «DOK» zeigt Schweizer Liebesgeschichten aus aller Welt und begleitet binationale Lovebirds auf ihrem Auswandererabenteuer.
• «G&G»-Sondersendung «50 Jahre Schwarzenbach-Initiative»: Vor 50 Jahren wurde die Schwarzenbach-Initiative an der Urne abgelehnt. Diese sah vor, den Ausländeranteil in jedem Schweizer Kanton auf unter 10 Prozent zu senken und zielte vor allem auf italienische Migrantinnen und Migranten ab.

31 Nationalitäten

Die Integration wird als Teil des Leistungsauftrags der SRG immer wichtiger. Ob die Perspektive von Migrantinnen und Migranten in den Programmen genügend zum Zug kommt, damit setzt sich beispielsweise auch der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz auseinander. Die 26 Publikumsrätinnen und Publikumsräte der SRG Deutschschweiz beobachten das SRF-Programm kritisch und unabhängig. Donika Dragaj ist zum Beispiel Vertreterin der ­ausländischen Bevölkerung der Schweiz im Publikumsrat und möchte sich vermehrt für eine ausgewogene und repräsentative Darstellung im Angebot der SRG einsetzen.

Kulturelle Diversität gibt’s bei der SRG aber nicht nur in den Programmen, sondern auch im Unternehmen. Hast du gewusst, dass derzeit im Personal der SRG 31 verschiedene Nationalitäten vertreten sind?

10 Sprachen

In einem ziemlich internationalen Umfeld arbeitet übrigens auch die Redaktion der Informationsplattform SWI swissinfo.ch. Mit ihrem Angebot leistet SWI swissinfo.ch einen wichtigen Beitrag zur Integration von Ausländerinnen und Ausländern. Die Unternehmenseinheit berichtet nämlich täglich in 10 Sprachen über Schweizer Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft und trägt damit ziemlich viel zur Qualität der demokratischen Debatte im In- und Ausland bei. Also eine mega wertvolle Aufklärungsarbeit, welche der Bundesrat übrigens in der Leistungsvereinbarung für den Auslandauftrag der SRG festgehalten hat.

Text: SRG Insider
Bild: Colourbox.de