Das war das fünfte Medien-Barcamp Schweiz
Haufenweise Insights aus erster Hand – die gab's am fünften Medien-Barcamp Schweiz von SRF und MAZ. Die rund 60 Teilnehmenden konnten über den Livestream ihre eigene Session pitchen, ihre Fragen zu einem bestimmten Medienthema in einem Workshop loswerden oder auch einfach den Speakerinnen und Speakern zuhören.
Wie kann ein lineares Format kapitalisiert werden? Haben Mitgliedermagazine eine Zukunft? Wie finde ich meine Nische in der Medienwelt? Und wie kann man auf LinkedIn Content mit Mehrwert trotz limitierten Ressourcen generieren? Um solche und ganz viele weitere Fragen drehten sich die Sessions am fünften Medien-Barcamp Schweiz. Dabei handelte es sich aber nicht etwa um geschliffene Vorträge, sondern um spontane Inputs der Teilnehmenden.
Kein Programm, aber einen Plan
Die rund 60 Teilnehmenden wurden im Livestream von Lena Oppong (Redaktorin und Produzentin bei SRF im Bereich Jugend und Musik) und Philip Wiederkehr (Redaktor und Produzent bei SRF im Bereich Jugend und Unterhaltung) durch den Tag begleitet. Dabei war viel Improvisationstalent gefragt, denn inhaltlich auf die Moderation vorbereiten konnten sich die beiden nicht wirklich.
Virtuelles Session-Hopping
Ein reger Wissensaustausch sowie etwas Networking standen bei den rund 30-minütigen Sessions im Vordergrund. Da der Anlass auch dieses Mal virtuell stattfand, hatten sich sogar Leute aus dem Ausland zugeschalten. So zum Beispiel Jonas aus Erfurt, der für den Kinderkanal von ARD und ZDF und den MDR arbeitet. Am Medien-Barcamp suchte er das Gespräch mit Gleichgesinnten: Er wollte von den anwesenden Medienschaffenden zum Beispiel wissen, was sie während der Corona-Zeit in ihrem Berufsalltag alles erlebt haben. Geplaudert wurde dabei über das erhöhte Informationsbedürfnis des Publikums, aber auch über die verschärfte Kritik, welcher Journalistinnen und Journalisten in den letzten Monaten ausgesetzt waren.
Dabei handelte es sich übrigens nicht um das einzige Thema, das länderübergreifend erörtert wurde. Auch Denise hatte mit ihrem Pitch zur gendergerechten Sprache in den Medienhäusern einen Nerv getroffen. Die Diskussion darüber ist an sich ja nichts Neues, dennoch stehen aber alle Medienhäuser – ob in der Schweiz, Deutschland oder Österreich – vor derselben Herausforderung: Sie müssen einen Weg finden, wie sie damit umgehen möchten. Auch Moderatorin Lena hatte sich in diese Sessions eingeklinkt.
Aktuelle Inputs und neue Begriffe
Einen Erfahrungsaustausch suchte auch Ronnie mit seiner Session mit dem Titel «Not macht erfinderisch». Dabei ging's darum, wie sich die Teilnehmenden während der Pandemie neu erfunden haben. Ebenfalls grossen Anklang fand die Session von Mark und Noe: Sie quatschten bei ihrem Input über Influencer als Werbekörper und Medienersatz. In einem anderen Raum hat Jeanette mit den Anwesenden über die Zukunft von Mitgliedermagazinen getalkt. Und auf Stage 1 zeigte Magdalena, wie Animationen ganz easy selber gemacht werden können.
Bei Vincenzo hingegen hatten sich mehrere Leute in der Session eingefunden, um etwas über Change, Transformation und den Kulturwandel zu erfahren. Da war auch Moderator Philip mit von der Partie und hat dabei nicht nur spannende Insights aufgeschnappt, sondern auch gleich seinen Wortschatz bizzli erweitert. Ganz neu in seinem Vokabular führt er nun den Begriff «Change Champions». Das sind übrigens Leute, die andere dazu motivieren, den Change möglich zu machen. Und auch sonst hat Philip von diesem Tag ganz viele Eindrücke mitgenommen.
Obwohl es am virtuellen Anlass insgesamt 15 Sessions – verteilt auf vier Räume – gab, kamen einige der Teilnehmenden fast etwas zu kurz. Sie hätten nämlich noch so viel länger über die spannenden und inspirierenden Themen diskutieren können. Aber das nächste Medien-Barcamp Schweiz von MAZ und SRF kommt bestimmt!
Text: SRG Insider
Bild: SRF/Ueli Christoffel
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