3 SRF-Koproduktionen, die du dir reinziehen solltest!
Wie gut kennst du eigentlich deine eigenen Nachbar:innen? Weshalb triggert «woke sein» so viele Leute? Und ist es diskriminierend, wenn man jemanden als «Shipi» bezeichnet? Diesen drei Fragen sind ZHdK-Absolvent:innen nachgegangen. Entstanden sind dabei ganz unterschiedliche Formate, die von SRF koproduziert wurden. Host Luana hat sich mit den drei Macher:innen getroffen und mit ihnen über die Hintergründe ihrer Projekte geplaudert.
Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass die SRG nicht nur grosse Filmprojekte fördert, sondern auch Multimediaprojekte – beispielsweise von Studierenden. So auch die drei auserwählten Formate «District», «On Fire» und «Shnosh – Identität Shipi», mit welchen Jan Müller, Simona Boscardin und Dafina «Duff» Hajdari ihr Studium an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen haben. Host Luana hat sich mit den drei ZHdK-Absolvent:innen getroffen, um mehr über die Hintergründe der Projekte zu erfahren, die von SRF im Rahmen des Pacte de l'audiovisuel unterstützt wurden.
Gameshow «District»
ZHdK-Absolvent Jan Müller hatte für sein Abschlussprojekt die Vision, die Nachbarschaft näher zusammenzubringen. Enstanden ist eine Gameshow in drei verschiedenen Berner Quartieren. Um Protagonist:innen für sein Projekt zu gewinnen, hat Jan in Quartierchats geschrieben, auf Social Media Inserate geschalten, verschiedenen Leuten auf der Strasse Flyer in die Hand gedrückt und bei manchen Häusern sogar geklingelt, um einen Elevator Pitch abzuhalten. Es sei nicht einfach gewesen, Menschen zu finden, die solch intime Dinge preisgeben und ein Filmteam in ihre eigenen vier Wände lassen – verrät er Luana. Und damit diese Menschen bei seinem Projekt im Mittelpunkt stehen, hat er auf einen Host verzichtet, der durch die Show führt. Das übernimmt ein interaktiver Würfel, mit welchem Jan beispielsweise Einfluss auf die Gespräche nehmen konnte.
Satire-Nachrichtenformat «On Fire»
Simona Boscardin, Absolventin des Studiengangs «Cast / Audiovisual Media» an der ZHdK, wollte mit ihrem Projekt einen Diskurs schaffen. Die Idee dabei war, dass sie mit ihrem Satireformat «On Fire» Informationen liefert, wie Medien mit «Woke»-Themen umgehen, das System aufzeigt und die Leute sich schliesslich selber eine Meinung bilden können, ob sie das nun gut oder schlecht finden. Die gewählte Form der Medienkritik bot ihr einen gschützten Rahmen, um besser in das System hineinschauen zu können und auch entsprechend zu kritisieren.Dabei habe sie sich vor allem darauf konzentriert, Missstände gegen oben und nicht gegen unten aufzuzeigen. Gerade Witze über Minderheiten seien zwar «the easy way out», aber sie fände diese nicht sehr lustig, erzählt sie Luana im Gespräch.
Instagram-Serie «Shnosh – Identität Shipi»
«Shnosh» heisst auf albanisch so viel wie «it is, what it ist» oder «es kommt schon gut». ZHdK-Absolventin Dafina «Duff» Hajdari hat sich für diesen Titel ihrer Instagram-Serie entschieden, weil das Wort für sie persönlich die Seele der albanischen Community repräsentiert. Weil egal, was passiert – wenn beispielsweise etwas nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt habe, sage man einfach «Shnosh». In der albanischen Grammatik existiere dieses Wort zwar nicht, es sei ein Slang-Wort, erzählt sie Luana bei einer Tasse Tee. Es sei übrigens vom Wort «Shëndet» abgeleitet, was so viel wie «Gesundheit» bedeutet. Es habe einen positiven Vibe, obwohl man damit viel ansprechen könne, das eigentlich eher negativ sei. Und genau darum geht es in ihrem Projekt auch: Mit Vorurteilen gegenüber der albanischen Community aufzuräumen.
Die drei Videointerviews von Luana mit den ZHdK-Absolvent:innen gibt's übrigens schon ganz bald auf unserem Instagram-Kanal zu sehen.
Text: SRG Insider
Bild: SRG Insider
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